Erkennen wir den Elefanten im Raum? Sehen wir, was uns bei Transformation und Veränderung bremst? Eine Userstory.

Ein großer Familienbetrieb im Schwäbischen; seitdem es Automobile und Flugzeuge gibt, versorgt er die Branchen mit Metallteilen. Lange eine Goldgrube, inzwischen eher ein problematisches Erbe. Denken und Handeln sind nach wie vor handwerklich geprägt. Nur was Krach macht und gefährlich ist, kann echtes Geschäft sein. Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung in der Branche? Unklar. Doch der Druck steigt. Die Auftragsentwicklung stagniert und ist in Teilen rückläufig. Es muss etwas geschehen.

Der Leiter der Central Units beauftragt ein Team von Nachwuchskräften, das Thema Digitalisierung zu durchdenken. „Offen denken, bitte!“ Unter den zehn Mitgliedern des Teams ist einer unter 30, die meisten über 40 Jahre alt. Die Ergebnisse sollten erst dieser Führungskraft, dann der Geschäftsleitung präsentiert werden. Das Team wird extern begleitet.

Mit hoher Motivation entwickelt das Team Zukunftsbilder für die Branchen, leitet neue Geschäftsfelder ab und beschreibt Potenziale. Stolz präsentiert es dem Auftrageber. Der Termin für die Präsentation vor der Geschäftsleitung steht – und wird zwei Tage vorher abgesagt.

Die Unterlagen beginnen zu kursieren. Es kommt nie zu einem neuen Termin. Der Auftraggeber geht in den Ruhestand. Die Kennzahlen weisen weiter deutlich nach unten. Die Hälfte des Teams verlässt auf eigenen Wunsch binnen 12 Monaten das Unternehmen.

Welchen Elefanten im Raum haben die Beteiligten übersehen?

In ihrer Präsentation haben die Nachwuchskräfte weitreichende Vorschläge zur Entwicklung von Produkt und Arbeitsweise gemacht – ganz wie beauftragt. Die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung haben die Ergebnisse als übergriffig interpretiert und informell sichergestellt, dass es nie zu einem neuen Termin gekommen ist.

Erschwerend kam hinzu: Nur ein Mitglied des Teams war Mitarbeiter eines Produktionsbereichs, alle übrigen war in der Zentraleinheit tätig. Die Struktur mit Business Units und einer Central Unit war erst ein Jahr zuvor eingeführt worden, gegen den Widerstand und Zweifel der Produktverantwortlichen. Aus ihrer Sicht war das Digitalisierungs-Team nur ein Versuch der Zentrale, über Produktion und Produkt zu regieren.

Das Digitalisierungsteam konnte nicht erfolgreich werden, genauer: Es ist gerade an seinem Erfolg gescheitert. Das System der Organisation hat diese Störung zurückgewiesen.

 

Was hätte geholfen?

●      Die Integration aller Produktionsverantwortlichen vor Projektstart.

●      Klarheit über den eigentlichen Konflikt.

●      Einen gemeinsamen Auftrag der gesamten Geschäftsleitung, den Konflikt zwischen den Bereichen zu bearbeiten.

 

Genau dafür haben wir „Meet the Elephant“ entwickelt. Schon das Paket M hätte die Führungskraft in die Lage versetzt, seine Konstellation differenzierter zu betrachten. Für weniger als 25% der Kosten der Begleitung und in 20% der Zeit hätte er seine Fähigkeit gestärkt, den ausschlaggebenden Elefanten zu erkennen und die Transformation des Unternehmens wirksam zu beauftragen. Das hätte geholfen.